Montag, 3. November 2014

Jugador und das Training Teil 2

wie versprochen gibt es natürlich noch den 2. Teil von Jugador und das Training.

Angefangen von Gelände Arbeiten und praktischen Tips und Tricks die dem Bub und mir geholfen haben.

In meinem letzten Post habe ich ja bereits viel über die Anfänge mit Jugador erzählt. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und vertiefen das ganze:

1) das Reiten ohne Hilfsmittel

Um ein Pferd gesund zu reiten, sollte der Reiter in der Lage sein mit den Materialien wie Sattel und Zaumzeug umzugehen. Man muss wissen wie alles richtig am Pferd angebracht wird und natürlich auch wie man es richtig beim Reiten benutzt.

(Wenn hier Interesse besteht kann ich gerne mal ein Video dazu machen …)

Als nächstes geht es darum, was passiert vor dem Reiten. Nachdem wir sichergestellt haben, dass unsere Ausrüstung korrekt am Pferd angebracht ist beginnt die Aufwärmphase für Mensch und Pferd.
Als Faustregel 2 min führen damit die Menschlichen Muskeln durch die Bewegung warm werden. Evtl. noch kurz ne Dehnübung vor dem Aufsteigen. Dann 10 im Schritt Reiten damit auch die Pferdemuskeln warm werden und wir locker und entspannt mit der Arbeit beginnen können.

TIP:
Jugador wird schnell mal langweilig wenn ich nur im Schritt im Kreis rum marschiere. Also gerne alle Hufschlagfiguren Reiten die Ihr kennt. Viele Biegungen und Handwechsel Reiten damit auch die Halsmuskulatur schön locker wird. Das hat meinen Bub immer sehr gut Beschäftigt und er kommt dadurch auch nicht auf blöde Gedanken. 

TIP 2:

Das Warmreiten mit den Hufschlagfiguren kann man auch im Gelände machen. Es gibt immer mal eine Wiese die man kurz nutzen kann. 

Ist Mensch und Pferd nun gut aufgewärmt und locker kann die Arbeit unter dem Sattel beginnen. Hier sollte man als Reiter immer wissen wo man in der Ausbildung steht. Das bedeutet, verlangt nichts von euch oder eurem Pferd wozu ihr noch nicht in der Lage seit. (Als Beispiel: keine Piaffe bevor ihr euer Pferd versammeln könnt)

Scheut euch nicht Hilfe zu holen, wenn ihr mal nicht sicher seit, oder das Gefühl habt das Pferd macht einfach nicht was Ihr wollt.

TIP 3: Das Pferd ist euer Spiegel. Wenn Ihr dem Pferd nicht die richtigen Kommandos gebt, wird das Pferd euch nicht verstehen - Stichwort : Kommunikation mit dem Pferd

Wichtig ist auch, dass Ihr immer darauf achtet einen korrekten Sitz zu haben. Das ist für eure gemeinsame Ausbildung das A und O. Genauso wie ruhige Hände - die Zügel sind nicht zum ausgleichen von Sitzfehlern da!!!! Euer Pferd wird euch sehr dankbar sein, wenn ihr nicht ständig in seinem empfindlichen Maul herum fuhrwerkt …

Langsame Steigerungen sind wichtig. Wenn Ihr im Schritt alles gut umsetzen könnt und euer Pferd schön entspannt am Zügel steht, dann könnt ihr weiter in den Trab übergehen. Alles was im Schritt schon wichtig war gilt natürlich auch für den Trab und später für den Galopp.

TIP 4: Lasst euch und eurem treuen Vierbeiner Zeit und lobt auch bei kleinen Erfolgen- Stichwort: Motivation!

Die Dauer des Trainings ist auch entscheidend. NICHT ÜBERTREIBEN. Genau wie der Mensch kann das Pferd irgendwann nichts mehr aufnehmen. Deswegen lieber ein kurzes aber gezieltes Training als 4h rumgezappel!

Lasst euer Pferd während des Trainings immer mal wieder im Schritt am langen Zügel verschnaufen. So gewährleistet ihr, dass die Muskeln sich erholen und nicht falsch beansprucht werden, aber auch die Aufmerksamkeit und Freude des Pferdes bleibt erhalten.

Zum Schluss bitte noch 10 min mit eurem Pferd Schritt gehen damit sich die Atmung wieder erholen kann und das Pferd sich entspannen kann. Pferd loben nicht vergessen. Jedes Lob ist Balsam für die Pferdeseele.

TIP 5: Mit einem LOB erreicht man immer mehr als mit Gewalt! 

Nach dem Training ist vor dem Training. Wichtig ist, dass ihr euch zuerst um euer Pferd kümmert, d.h. wenn es sehr geschwitzt hat eine Abschwitzdecke auflegen oder mit Stroh abreiben. Nochmal die Beine und Hufe kontrollieren. (Gerade nach dem Gelände Reiten sehr wichtig)

2) Gelände Training




Mein Lieber Jugador ist aufgrund seiner Vorgeschichte ein Pferd, dass viel Feuer im Arsch hat, wie man so schön sagt. Das zeigt sich meistens im Gelände sehr deutlich. Wichtig war und ist mir immer unsere Sicherheit.

TIP 6: HELMPFLICHT

Ohne Helm geht nichts! Außerdem haben wir eine Zeitlang auch eine Schutzweste getragen. Das überlasse ich jedem selbst, aber uns hat es anfangs geholfen weil es mir Sicherheit gegeben hat.

TIP 7: Niemals allein ins Gelände gehen

Jetzt werden sicher viele schreien, aber ich kann euch allen nur sagen, dass es immer besser ist zu zweit einen Ausritt zu machen. 1. Ihr habt außer eurem Pferd jemanden zum Ratschen. 2. Egal wie brav ein Pferd ist oder wie gut Ihr es auch kennt, es kann immer eine unerwartete Situation auftreten in der das Tier anders reagiert! 3. Im Ernstfall kann die 2. Person Hilfe holen! etc…

Ein ruhiges 2. tes Pferd kann oft wunder bewirken und einen entspannten Ausritt ermöglichen! 

Es sprechen Sehr viele Dinge dafür, dass man nicht alleine ins Gelände geht. Allerdings kenne ich das von Jugador und mir , manchmal geht es nicht anders.
Für diesen Fall müsst Ihr immer an Eure Sicherheit denken (Mensch und Pferd!)
Geht kein Risiko ein und wenn euch mulmig zumute ist oder euer Pferd zu nervös ist, dann lieber nur eine kleine Runde drehen als Stundenlang Glücksspiel zu betreiben.

Auch im Gelände gilt erst mal klein Anfangen und dann immer weiter steigern. Draußen seit Ihr Verkehrsteilnehmer und müsst euch an die Regeln halten!

Jugador und ich haben zu beginn viel geführte Geländeausflüge gemacht. Erst als er locker und entspannt war haben wir das aufs Schritt- Reiten ausgebaut. Ein Pferd das zum durchgehen neigt, sollte nicht auch noch darin bestärkt werden indem man im Gelände Galoppiert bis zum erbrechen. Deswegen haben wir beide erst mal klein angefangen und steigern uns langsam.

Man kann also auch hier sagen, dass die oben erwähnten Punkte im Gelände anwendbar sind.

(Wer jetzt noch mehr Lesen will - oder bestimmte Themen besprechen möchte, kann mir gerne einen Kommentar hinterlassen!)

TIP 8: Ein durchgehendes Pferd vermeiden
WICHTIG: Jeder Reiter spürt schon das etwas kommt, bevor das Pferd durchgeht. Die Muskeln verspannen sich, die Atmung wird schneller das Gesamte Pferd steht in Alarmbereitschaft! Dann lieber frühzeitig die Luft raus holen, bevor die Situation eskaliert. 
Was kann man tun?
Nun zum einen kommt es immer aufs Pferd an. Jedes Pferd verhält sich anders, aber generell sollte man als Reiter klare Aussagen treffen, d.h. Zügelhilfe, wenn nötig Einseitig, solange bis das Pferd nicht mehr versucht auszubrechen und los zu laufen. Schenkelhilfen raus nehmen aber dafür fest und schwer im Sattel sitzen. 
Neigt ein Pferd zum Steigen, dann versuchen Sie das Tier in Bewegung zu halten, denn ein bewegtes Pferd kann nicht steigen. 

Wenn euer Pferd auf Straßen sein Geschäft verrichtet , dann müsst ihr das nachher einsammeln. (Ja leider muss man das machen!)
Nach dem Reiten im Gelände immer die Beine und Hufe kontrollieren.

Bald gibt es mehr von Jugador!

Bleibt dran

Eure Trixie 



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