Jugador und das Training

Herzlich Willkommen,

heute erzähl ich euch etwas über meinen Bub und sein Training.

Immer vorweg: Alle meine Aussagen sind persönliche Erfahrungen und keine Garantie, dass euer Pferd auch so reagiert oder auf das Training anspringt. Wichtig ist mir (und sollte allen Tierbesitzern) der Grundsatz :Tierschutzgesetz

Als der große Tag kam, an dem ich Jugador abholen durfte waren alle Beteiligten sehr aufgeregt. Zuerst mussten wir den großen natürlich erst mal in den Hänger verladen. Jugador spürte bestimmt, dass eine Veränderung ansteht und er beäugte den Hänger sehr skeptisch. Nach dem dritten Anlauf lies er sich jedoch schön in den Hänger führen und unsere Reise ins ungewisse konnte beginnen.

Unsere Heimfahrt war absolut problemlos. Er war sehr brav und ruhig im Hänger. Am Stall angekommen durfte er zum ersten mal sein neues Zuhause sehen. Aus dem Hänger raus führen ging so schnell und einfach mit Ihm, dass ich fast nicht schnell genug mitgekommen bin.

Und da waren wir zwei. Plötzlich neue Umgebung und neues Frauchen und neue Pferdeherde und neue Gerüche und und und…

Nach der ersten Woche einleben hatte ich das Gefühl das es ihm schon ganz gut  bei mir gefällt. Jugador hat natürlich seine Ausrüstung wie neuer Sattel und Zaumzeug und Halfter und Stricke etc… schon alle gesehen und schonend ausprobieren können.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen das erste mal in die Halle zu gehen um zu sehen wie ihm das so gefällt. Zuerst nur geführt, damit er in Ruhe alles beschnuppern und anschauen kann. Die Halle wurde von Ihm sofort mit genüsslichem Wälzen eingeweiht.

Jetzt ist er bereits seit 3 Wochen bei uns. Das Wetter wurde langsam besser und man konnte anfangen mit ihm zu arbeiten. Meine Reitlehrerin und Freundin (die auch beim Besichtigen dabei war) hat uns den ersten Monat sehr unterstützt. Zuerst wurde ich auf Jugador Longiert damit wir lernen wie wir uns von Oben anfühlen. Das haben wir immer weiter ausgebaut in Schritt- Trab und Galopp- bis ich und auch Jugador in jeder Gangart sicher sein konnten.

Ab jetzt haben die Reitstunden- geritten angefangen. Und da fingen auch die ersten Probleme an. Ich konnte Jugador nicht richtig an den Zügel stellen und er fing an den Rücken weg zu drücken.
hmmm- irgendwas mache ich falsch…

Je öfter wir übten desto besser wurde es, aber leider nie wirklich entspannt. Irgendwann waren wir beide so frustriert, dass ich beschloss - es muss sich etwas ändern.

Und von da an haben wir unseren Weg zusammen beschritten.

Meine erste Idee war ihn alleine zu longieren- in jeder Gangart und auch mal draußen und nicht nur in der Halle. Nachdem das klappte habe ich angefangen mit leichten Ausbindern im Schritt zu reiten. Dann habe ich die Ausbinder im Schritt weggelassen. Jetzt war meine Hand ruhig genug um in den Trab zu wechseln. Auch im Trab haben wir anfangs noch die Ausbildungs -Ausbinder benötigt. Ich merkte aber sehr schnell, dass wir viel besser zusammen harmonierten und so arbeiteten wir darauf hin die Ausbinder weg lassen zu können.

Nach ein paar Übungen war es endlich so weit. Ich konnte ihn ohne Hilfsmittel Reiten. Es war unser erstes großes Erfolgserlebnis. Auch unsere Reitlehrerin war sehr stolz und meinte ich soll zukünftig immer nach Bauchgefühl mit seinem Training fortfahren. Das hat uns sehr bestärkt und ich habe beschlossen mit Bodenarbeit und Zirkuslektionen Abwechslung in unser Training zu bekommen.

Nach und nach haben wir so unsere Beziehung bestärkt. Mittlerweile kann der Hübsche das Kompliment und Momentan üben wir Füße heben auf Kommando.



Unsere Trainingswoche war nun also immer unterteilt in 2x Reiten, 2x Bodenarbeit/ Zirkuslektionen und 1x Longieren.

Aber das ist lange nicht alles was der Bub so kann. Jugador ist ein echt guter Springer und da ich selbst dazu keine Ambitionen habe, dachte ich mir ich gönne ihm den Spaß vom Boden aus: Freispringen.
Das klappte von Anfang an richtig Gut. Auch das frei laufen lassen in der Halle nur mit Cavalettis oder ohne alles macht er immer sehr toll mit.

Und damit haben wir unser Trainingswochen dann abgerundet:

-2x Reiten
-2x Bodenarbeit/ Zirkuslektionen
- 1x Longieren
- 1x Freispringen
Ruhetag

Natürlich wird das immer mal abgewechselt, denn Jugador ist ein Pferd das mitdenkt und so muss man als Reiter schon kreativ werden.
Aber diese Methode bewährt sich bis heute am besten :-D

Gelände Reiten ist auch ein wichtiges Thema bei uns!

Bleibt dran - beim nächsten Mal vertiefen wir die Übungen und geben praktische Tips die uns geholfen haben.

Eure Trixie

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wie versprochen gibt es natürlich noch den 2. Teil von Jugador und das Training



Angefangen von Gelände Arbeiten und praktischen Tips und Tricks die dem Bub und mir geholfen haben.

In meinem letzten Post habe ich ja bereits viel über die Anfänge mit Jugador erzählt. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und vertiefen das ganze:

1) das Reiten ohne Hilfsmittel

Um ein Pferd gesund zu reiten, sollte der Reiter in der Lage sein mit den Materialien wie Sattel und Zaumzeug umzugehen. Man muss wissen wie alles richtig am Pferd angebracht wird und natürlich auch wie man es richtig beim Reiten benutzt.

(Wenn hier Interesse besteht kann ich gerne mal ein Video dazu machen …)

Als nächstes geht es darum, was passiert vor dem Reiten. Nachdem wir sichergestellt haben, dass unsere Ausrüstung korrekt am Pferd angebracht ist beginnt die Aufwärmphase für Mensch und Pferd.
Als Faustregel 2 min führen damit die Menschlichen Muskeln durch die Bewegung warm werden. Evtl. noch kurz ne Dehnübung vor dem Aufsteigen. Dann 10 im Schritt Reiten damit auch die Pferdemuskeln warm werden und wir locker und entspannt mit der Arbeit beginnen können.

TIP:
Jugador wird schnell mal langweilig wenn ich nur im Schritt im Kreis rum marschiere. Also gerne alle Hufschlagfiguren Reiten die Ihr kennt. Viele Biegungen und Handwechsel Reiten damit auch die Halsmuskulatur schön locker wird. Das hat meinen Bub immer sehr gut Beschäftigt und er kommt dadurch auch nicht auf blöde Gedanken. 

TIP 2:

Das Warmreiten mit den Hufschlagfiguren kann man auch im Gelände machen. Es gibt immer mal eine Wiese die man kurz nutzen kann. 

Ist Mensch und Pferd nun gut aufgewärmt und locker kann die Arbeit unter dem Sattel beginnen. Hier sollte man als Reiter immer wissen wo man in der Ausbildung steht. Das bedeutet, verlangt nichts von euch oder eurem Pferd wozu ihr noch nicht in der Lage seit. (Als Beispiel: keine Piaffe bevor ihr euer Pferd versammeln könnt)

Scheut euch nicht Hilfe zu holen, wenn ihr mal nicht sicher seit, oder das Gefühl habt das Pferd macht einfach nicht was Ihr wollt.

TIP 3: Das Pferd ist euer Spiegel. Wenn Ihr dem Pferd nicht die richtigen Kommandos gebt, wird das Pferd euch nicht verstehen - Stichwort : Kommunikation mit dem Pferd

Wichtig ist auch, dass Ihr immer darauf achtet einen korrekten Sitz zu haben. Das ist für eure gemeinsame Ausbildung das A und O. Genauso wie ruhige Hände - die Zügel sind nicht zum ausgleichen von Sitzfehlern da!!!! Euer Pferd wird euch sehr dankbar sein, wenn ihr nicht ständig in seinem empfindlichen Maul herum fuhrwerkt …

Langsame Steigerungen sind wichtig. Wenn Ihr im Schritt alles gut umsetzen könnt und euer Pferd schön entspannt am Zügel steht, dann könnt ihr weiter in den Trab übergehen. Alles was im Schritt schon wichtig war gilt natürlich auch für den Trab und später für den Galopp.

TIP 4: Lasst euch und eurem treuen Vierbeiner Zeit und lobt auch bei kleinen Erfolgen- Stichwort: Motivation!

Die Dauer des Trainings ist auch entscheidend. NICHT ÜBERTREIBEN. Genau wie der Mensch kann das Pferd irgendwann nichts mehr aufnehmen. Deswegen lieber ein kurzes aber gezieltes Training als 4h rumgezappel!

Lasst euer Pferd während des Trainings immer mal wieder im Schritt am langen Zügel verschnaufen. So gewährleistet ihr, dass die Muskeln sich erholen und nicht falsch beansprucht werden, aber auch die Aufmerksamkeit und Freude des Pferdes bleibt erhalten.

Zum Schluss bitte noch 10 min mit eurem Pferd Schritt gehen damit sich die Atmung wieder erholen kann und das Pferd sich entspannen kann. Pferd loben nicht vergessen. Jedes Lob ist Balsam für die Pferdeseele.

TIP 5: Mit einem LOB erreicht man immer mehr als mit Gewalt! 

Nach dem Training ist vor dem Training. Wichtig ist, dass ihr euch zuerst um euer Pferd kümmert, d.h. wenn es sehr geschwitzt hat eine Abschwitzdecke auflegen oder mit Stroh abreiben. Nochmal die Beine und Hufe kontrollieren. (Gerade nach dem Gelände Reiten sehr wichtig)

2) Gelände Training




Mein Lieber Jugador ist aufgrund seiner Vorgeschichte ein Pferd, dass viel Feuer im Arsch hat, wie man so schön sagt. Das zeigt sich meistens im Gelände sehr deutlich. Wichtig war und ist mir immer unsere Sicherheit.

TIP 6: HELMPFLICHT

Ohne Helm geht nichts! Außerdem haben wir eine Zeitlang auch eine Schutzweste getragen. Das überlasse ich jedem selbst, aber uns hat es anfangs geholfen weil es mir Sicherheit gegeben hat.

TIP 7: Niemals allein ins Gelände gehen

Jetzt werden sicher viele schreien, aber ich kann euch allen nur sagen, dass es immer besser ist zu zweit einen Ausritt zu machen. 1. Ihr habt außer eurem Pferd jemanden zum Ratschen. 2. Egal wie brav ein Pferd ist oder wie gut Ihr es auch kennt, es kann immer eine unerwartete Situation auftreten in der das Tier anders reagiert! 3. Im Ernstfall kann die 2. Person Hilfe holen! etc…

Ein ruhiges 2. tes Pferd kann oft wunder bewirken und einen entspannten Ausritt ermöglichen! 

Es sprechen Sehr viele Dinge dafür, dass man nicht alleine ins Gelände geht. Allerdings kenne ich das von Jugador und mir , manchmal geht es nicht anders.
Für diesen Fall müsst Ihr immer an Eure Sicherheit denken (Mensch und Pferd!)
Geht kein Risiko ein und wenn euch mulmig zumute ist oder euer Pferd zu nervös ist, dann lieber nur eine kleine Runde drehen als Stundenlang Glücksspiel zu betreiben.

Auch im Gelände gilt erst mal klein Anfangen und dann immer weiter steigern. Draußen seit Ihr Verkehrsteilnehmer und müsst euch an die Regeln halten!

Jugador und ich haben zu beginn viel geführte Geländeausflüge gemacht. Erst als er locker und entspannt war haben wir das aufs Schritt- Reiten ausgebaut. Ein Pferd das zum durchgehen neigt, sollte nicht auch noch darin bestärkt werden indem man im Gelände Galoppiert bis zum erbrechen. Deswegen haben wir beide erst mal klein angefangen und steigern uns langsam.

Man kann also auch hier sagen, dass die oben erwähnten Punkte im Gelände anwendbar sind.

(Wer jetzt noch mehr Lesen will - oder bestimmte Themen besprechen möchte, kann mir gerne einen Kommentar hinterlassen!)

TIP 8: Ein durchgehendes Pferd vermeiden
WICHTIG: Jeder Reiter spürt schon das etwas kommt, bevor das Pferd durchgeht. Die Muskeln verspannen sich, die Atmung wird schneller das Gesamte Pferd steht in Alarmbereitschaft! Dann lieber frühzeitig die Luft raus holen, bevor die Situation eskaliert. 
Was kann man tun?
Nun zum einen kommt es immer aufs Pferd an. Jedes Pferd verhält sich anders, aber generell sollte man als Reiter klare Aussagen treffen, d.h. Zügelhilfe, wenn nötig Einseitig, solange bis das Pferd nicht mehr versucht auszubrechen und los zu laufen. Schenkelhilfen raus nehmen aber dafür fest und schwer im Sattel sitzen. 
Neigt ein Pferd zum Steigen, dann versuchen Sie das Tier in Bewegung zu halten, denn ein bewegtes Pferd kann nicht steigen. 

Wenn euer Pferd auf Straßen sein Geschäft verrichtet , dann müsst ihr das nachher einsammeln. (Ja leider muss man das machen!)
Nach dem Reiten im Gelände immer die Beine und Hufe kontrollieren.

Bald gibt es mehr von Jugador!

Bleibt dran

Eure Trixie

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Hallo Ihr Lieben,

im dritten Teil der Serie - Jugador und das Training, geht es um das Longieren.


Als Leitfaden kann ich jedem auf dem Weg geben: 
"Besser gut longiert als schlecht geritten" 

Inhaltsangabe

1. Rundum Aspekte des Longieren
2. Die richtige Ausrüstung
3. Der geeignete Ort
4. Die Hilfen - Wie vermittle ich es meinem Pferd
5. Die Grundlagen - das A und O
6. Gymnastik an der Longe 



1. Beim Longieren lernt das Pferd und auch der Mensch. Wir können auf Distanz unseren Vierbeiner in seinen Bewegungen beobachten und wenn wir genau hinsehen, dann lernen wir auch etwas über das Verhalten unseres Lieblings.( Ist das Pferd eifrig, lernt es schnell oder langsam .. etc.) 

An der Longe kann viel gelernt werden: Gehorsamkeit, Disziplin, Vertrauen zum Ausbilder, aber auch Selbstvertrauen zu sich selbst. Das gilt natürlich für Mensch und Pferd gleichermaßen. 

Mit einem psychisch, durch den Menschen, verdorbenen Pferd, kann man an der Longe wieder mit der "Grundschule" anfangen. Einem total verängstigtem, sensiblen Pferdchen kann man langsam und vorsichtig das Vertrauen zum Menschen zurückgeben.

ACHTUNG: Das Longieren, wie jede Arbeit mit Pferden, erfordert vom Menschen einerseits Durchsetzungskraft und Dominanz - Keine Gewalt!!!! - andererseits Ruhe, Behutsamkeit und viel Geduld. 

Die Skala der Ausbildung eines Pferdes / Reiters wird allgemein in sechs Stufen gegliedert. Die Reihenfolge ist wichtig und daher nicht zu vertauschen. Das Erreichen der jeweiligen nächsten Stufe setzt immer das Beherrschen der vorherigen voraus! 

1) Takt
2) Losgelassenheit
3) Anlehnung
4) Schwung
5) Geraderichten 
6) Versammlung 

Mit gutem Longieren lassen sich Kondition und Bemuskelung des Pferdes erhalten und weiter ausbilden. Es bringt aber auch Abwechslung in das Training mit eurem Liebsten. 

Bei einem Pferd, wie Jugador, der lange nicht geritten werden durfte/ konnte empfiehlt sich das Training an der Longe. Damit wird das Pferd schonend darauf vorbereitet, dass der Reiter bald wieder oben sitzt. Aber auch die Bemuskelung wird so wieder auf den Stand vor der Pause gebracht. 

2. Will man gern und häufig Longieren, benötigt man dazu die richtige Ausrüstung. Hier hat der Mensch nun wirklich sehr viel Auswahl, jedoch ist nicht alles für die Arbeit an der Longe geeignet. 

Das Halfter: Meistens sitzt es viel zu locker und kann möglicherweise scheuern oder das äußere Backenstück kommt dem Auge zu nahe. Feine, sensible Hilfen sind mit einem Halfter nicht möglich.

Der Kappzaum: Damit ist eine präzise und sehr feine Hilfengebung möglich. Die Hilfen des Longierers werden exakt auf den Nasenrücken übertragen und somit das Pferdemaul geschont. 

Die Trense: Die Longe sollte nicht direkt im Trensenring eingehängt werden, weil dadurch das Gebiss durch das empfindliche Pferdemaul gezogen wird und schmerzen verursacht. Besser ist es eine Longierbrille zu benutzen, damit verteilt sich der Zug auf beide Trensenringe gleich und es kommt zu keiner Einseitigen Wirkung bzw. zu Verletzungen im Maul. 

Wichtig sind auch Gamaschen und /oder Bandagen. Auf dem relativ kleinen Kreis, den das Pferd beim Longieren beschreibt, kann es passieren, dass es sich an den Beinen Streift und dabei verletzt. 

Die Peitsche: Sie sollte eine ausreichende Länge haben (ca. 3 m), robust sein und ausgewogen in der Hand liegen. 

Die Longe: Hier gilt fast das gleiche wie bei der Peitsche. Bei der Beschaffenheit hat jeder seinen eigenen Favoriten, aber generell sollte die Longe keine aufgenähten Stege haben, damit das "Langsame aus der Hand gleiten lassen" möglich ist.

Die Hilfszügel: Spätestens wenn man Ausbindet oder andere Hilfsmittel benutzten will, benötigen wir einen Sattel, oder einen Longiergurt zum Befestigen.
TIP: Bei jungen oder rohen Pferden einen alten gut sitzenden Sattel benutzen, sollte sich das Pferd mal samt Sattel hinschmeißen. 

3. Um ein Pferd an der Longe effektiv und schonend auszubilden, braucht man dazu unbedingt einen gut eingezäunten Platz , ein Round-Pen, Picadero ( ähnlich wie Round-Pen aber quadratisches Gebilde) oder Longierzirkel. Oft wird aber direkt in der Reithalle oder auf dem Reitplatz longiert. Hierbei ist wichtig, dass wir uns immer an die "Bahnregeln" halten, solltet ihr nicht alleine sein…
Denkt auch immer daran euren Longierzirkel innerhalb der Bahn immer wieder etwas zu verschieben, damit sich der Boden nicht einseitig abläuft.

4. Nur mit einer positiven Einstellung zur Longierarbeit und zu eurem Pferd kommt ihr auf Dauer weiter. Die freundlichen Grundstimmung bei eurer gemeinsamen Arbeit ist sehr entscheidend für den Erfolg! Die Hilfengebung ist ein weiteres wichtiges Instrument.

Die Möglichkeit der Stimme: "Sprechen Sie deutlich mit Ihrem Pferd" 
Manch einer wird sich wundern, wie Aufmerksam ein Pferd werden kann, wenn man es direkt anspricht. Jugador zum Beispiel liebt es, wenn ich mit Ihm Spreche. Auch bei der Arbeit an der Longe habe ich festgestellt, dass er sich durch meine Stimme allein schneller und auch langsamer bewegt, je nachdem wie ich ihm es sage. - Ein tolles Gefühl …-

Mit lang gezogenen , ruhigen Vokalen kann ich mein Pferd besänftigen, beruhigen und verlangsamen.
(Scheeeeeriiiiiiiit, Teeeeeraaaaab, Braaaaaaav, Ruuuuuuhiiiiiig) 

Mit heller, aufmunternder Stimme aktiviere ich mein Pferd.
(Komm! , Vorwärts!, Galopp!, Terrabb!, Weiter!)

Laut und deutlich, kurz und klar und mit gewisser Strenge wird das Pferd auch mit der Stimme diszipliniert. (Ho!, Ab!, Weg!, Nein!)

TIP: Ehrliches Lob bewirkt wunder! 

Unsere Körpersprache also Haltung und Position zum Pferd sind sehr wichtig für die richtige Kommunikation.  Jugador hat den Vorteil, dass ich bereits eine Longierprüfung abgelegt habe. Dort habe ich die wichtigsten Dinge über meine Haltung und Position aber auch über die Hilfengebung am Pferd etc. gelernt. Solch einen Kurs würde ich jedem empfehlen!

Natürlich hat man zur Hilfengebung auch die Longe und die Peitsche zur Verfügung. Dabei ist aber nicht gemeint, dass man sein Pferd mit der Peitsche über den Zirkel scheucht und an der Longe anzieht als wäre man am Ertrinken und muss sich festhalten! 

Die Haltung der Longe und Peitsche sowie die Paradengebung muss gelernt sein. Und immer wieder nachgeben nicht vergessen! Genauso wichtig ist auch die Peitschenhaltung. Je nachdem in welcher Position man die Peitsche hält vermittelt Sie dem Pferd etwas anderes.

5. Und schon sind wir bei den Grundlagen angekommen.
Wer von euch bis hier mitgelesen hat, sollte sich bereits im Klaren sein, dass die Arbeit an der Longe erlernt werden muss, um sie sinnvoll umsetzen zu können.

Es gibt wirklich sehr gute Literatur über die Arbeit an der Longe. (Siehe auch Bücher die Trixie begleitet haben) Dennoch möchte ich erneut betonen wie wichtig es ist sich professionell unterrichten zu lassen um die Grundlagen als Longenführer zu erlernen!

Eine Grundlage werde ich jedoch sofort allen Lesern mit auf den Weg geben:
Bitte behaltet die Uhr im Auge!

"Lieber kurz, fleißig und gut - als lang, eintönig und schlechter"

Nehmt euch diesen Spruch zu Herzen - nicht nur euretwegen sondern auch für euren liebsten Vierbeiner.

6. Am letzten Punkt angekommen: Gymnastik an der Longe.
Zur Gymnastizierung, zur Förderung von Mitarbeit und Gehorsam und gegen Langeweile werden an der Longe Übergänge geübt! Zur Abwechslung kann man auch den Zirkel vergrößern und verkleinern und der schöne Nebeneffekt ist, dass Pferd bleibt aufmerksam.

Damit nun auch der Reiter fit bleibt, kann man auch auf der ganzen Bahn arbeiten.
(Für die ganz schnellen :-D)
Weitere Abwechslung bringen Stangen und Cavaletti. Hier bitte darauf achten, dass die Pferdebeine geschützt sind ( Bandagen, Gamaschen).



Jugador und ich üben uns schon lange an der Longearbeit und verfeinern so unsere Kommunikation und stärken unsere Beziehung. Jugador weis jetzt, dass er mir voll und ganz vertrauen kann und er zeigt mir auch sofort, wenn ich etwas falsch mache.

Die Arbeit mit Ihm ist stets anders und vor allem macht es immer spaß. Ich freue mich schon drauf, dass wir jetzt wieder loslegen dürfen.

Reitstunde auf Jugador an der Longe


Eure Trixie

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Hallo Ihr fleißigen Leser,

heute beschäftigen wir uns mit dem Thema Bodenarbeit. Früher war das Thema Bodenarbeit bei weitem nicht so verbreitet wie heut zu Tage. Mit der Masse verschwindet allerdings auch oft die Klasse. Deswegen zeige ich euch heute ein paar wirklich einfache Übungen für Jedermann.

Inhaltsangabe: 

1. Der Mensch als Vorbild und Leittier
2. Führen (Rückwärts, Seitwärts, Still stehen)
3. Schreckliche Monster aller Art

Wenn man mit Pferden arbeitet ist Fingerspitzengefühl für 2 Individuen von Nöten: den Vierbeiner und für uns selbst. Mensch und Pferd brauchen Mut - sich auf neues einzulassen.

1. Ein anderer zentraler Punkt ist die Kommunikation. Stellt euch mal vor Ihr kommt in ein anderes Land oder trefft auf eine andere Kultur als die, die euch bekannt ist. Was müsst Ihr tun? Wie könnt Ihr euch verständigen?

Zuerst muss man feststellen welche Sprache der gegenüber spricht. Und genau da liegt häufig das Problem, denn der Mensch geht meistens davon aus, dass sein Pferd Ihn verstehen muss. Aber eigentlich ist es genau anders herum. Wir Menschen müssen lernen die Sprache unseres Pferdes zu sprechen. genauso wie wir es tun wenn wir in ein anderes Land fliegen. Da können wir auch nicht erwarten das die Menschen dort unsere Sprache sprechen…!

Natürlich darf man als Reiter auch erwarten, dass unser Vierbeiner auch unsere Sprache nach und nach versteht, aber es ist leichter wenn wir zuerst damit beginnen unser Pferd zu verstehen!

TIP: Wenn wir zu unserem Pferd kommen, dann kommen wir in seine Welt und nicht umgekehrt: Ein Pferd ohne Reiter ist ein Pferd - aber ein Reiter ohne Pferd ist auf jeden Fall kein Reiter!

Jugador ist ein Pferd mit viel Charakter und in seiner Pferdeherde steht er in der Rangordnung sehr hoch. Das Bedeutet er hat auch viel Verantwortung für seine Herde und muss auch mal der Boss sein. Jetzt stellt euch mal vor, dass da plötzlichen ein Mensch kommt. Dieser Mensch will jetzt das Jugador eine Lektion genauso ausführt wie der Mensch sich das vorgestellt hat. Was passiert ?

Nun ich kann euch genau sagen was passiert. Jugador wird den Mensch prüfen. Wenn er den Menschen nicht als würdig empfindet, dann wird er auch nicht das gewünschte Verhalten an den Tag legen.
Für Jugador und mich bedeutete das, dass wir von Anfang an unsere Sprache studierten. Ich habe genau beobachtet wie er sich in der Herde benimmt und welche Positionen er einnimmt und vor allem wann er diese einnimmt. Bei der Arbeit mit Ihm habe ich dann seine zuvor studierten Verhaltensweisen nachgeahmt um ihm zu zeigen, dass ich jetzt da bin und das er sich auf mich verlassen kann. Nur wenn er mir vertraut und sich sicher ist, dass ich jede Situation im Griff habe, dann kann er seine Boss- Position abgeben.

Genau hier muss der Begriff Boss erklärt werden. Es gibt nämlich verschiedene Arten davon, die wir alle in der Berufswelt schon das ein oder andere Mal kennenlernen durften.

Ich als Pferde-Mensch will natürlich ein guter Boss sein - will das mein Pferd gerne mit mir arbeitet und auch spaß daran hat. Dominanz und liebevolle Partnerschaft zugleich.

Ein Boss, der ständig nur schimpft und nicht ein gutes Wort über die Lippen bringt und , oder evtl. sogar zu Gewalt neigt, würde ich als Mensch niemals akzeptieren - also warum sollten es unsere Vierbeiner tun?

TIP: Jeder muss für sich selbst herausfinden wie er den schmalen grad zwischen angemessener Strenge und liebevoller Partnerschaft herbeiführen kann. Der Mensch und auch das Pferd können Verhalten erlernen! Es lohnt sich diesen Weg zu gehen, denn was wir von unseren Liebsten zurück bekommen ist einmalig auf dieser Welt! 

2. Beim Thema Bodenarbeit gehört ganz klar das "Führen" dazu. Ein Pferd zu führen ist Verantwortung. Der Gegenseitige Respekt ist hier sehr wichtig. Ihr Pferd sollte weder hinter Ihnen her laufen noch an Ihnen vorbei laufen, oder schlimmer noch Sie über den Haufen laufen. Deswegen empfehle ich euch: bewusst führen.



Ein klares Kommando für "los lass uns gehen" genauso wie für "Bitte bleib stehen". Und immer wenn das gewünschte Verhalten von eurem Liebsten gezeigt wurde sofort LOBEN!

Man muss auch nicht immer gerade aus gehen. Ihr könnt es auch mal Rückwärts versuchen. Zu Beginn dazu das Pferd auf eine Gerade stellen , wenn möglich mit einer Seite an der Bande / Zaun, damit eine Begrenzung da ist. Dann das Kommando für "Rückwärts gehen" geben - das könnte z.B. "zurück" heißen und dabei stehen Sie Ihrem Pferd gegenüber und gehen auf es zu. Sie können auch leicht an die Brust des Pferdes drücken, wenn es Ihr Kommando erst erlernen muss. Nun sollte das Pferd zurück weichen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Seitwärts gehen. Auch hier sollte man zu Beginn auch noch eine Begrenzung benutzen, so versteht das Pferd viel schneller was wir eigentlich wollen. Sie können auch eine Gerte als verlängerten Arm benutzen - nicht zum schlagen- sondern als optischen Hinweis für das Pferd, dass es weichen soll.

Natürlich hängt auch immer der Ausbildungsstand des Pferdes und des Menschen davon ab welche Lektionen/ Übungen Ihr machen könnt. Für alle Anfänger und unerfahrene holt euch zur Unterstützung einen Reitlehrer, der kann euch gerade am Anfang sehr gute Tips geben und euch genau sagen, was ihr wann - wie - machen müsst.

3. Schreck-Training kann jeder mit seinem Pferd machen. Natürlich immer schön langsam das Tier an einen neuen Gegenstand heran führen und begutachten lassen. Mit Jugador übe ich gerne mal über eine Plane gehen, oder ich reibe fremde Gegenstände über seinen Körper. Aber auch laute Geräusche, wie Geschrei, Auto, Hupe, Traktor, Flugzeug etc…

Durchs Wasser gehen ist auch eine sehr schöne Übung. Einen Regenschirm aufmachen und damit rum wedeln und und und…

Die Möglichkeiten sind hier wirklich unendlich. Alle diese Übungen machen euer Pferd gelassener und selbstbewusster.

Zum Schluss mache ich euch noch eine kurze Liste der  Übungen die Ihr einfach mal mit eurem Vierbeiner versuchen könnt:

1. Im Slalom durch die Hindernisse (Pilonen)
2. Rückwärts richten
3. Rückwärts um die Kurve (Fortgeschrittene)
4. Über Stangen führen
5. Schenkelweichen vom Boden aus (Seitwärts richten)
6. Über eine Plane führen
7. Einen Regenschirm aufmachen
. . .

Jugador und ich wünschen euch ganz viel Spaß beim ausprobieren…



Eure Trixie

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Hallo Ihr Lieben,

gemeinsam mit eurem Pferd neues lernen, eure Bindung zueinander stärken und vor allem Spaß dabei haben - das alles kann euch die Zirzensik bieten. Zirzensische Lektionen sind längst nicht mehr nur in der Manege zu sehen. Immer mehr Menschen sind fasziniert von dieser Art mit Pferden umzugehen.

In erster Linie bringt das Erarbeiten von Zirkuslektionen Freude und Abwechslung in den täglichen Umgang. Viele der Lektionen haben bei richtiger Ausführung einen hohen gymnastischen Wert. Regelmäßiges Training beugt durch Dehnen und Kräftigen von Sehnen, Bändern und der Muskulatur Verletzungen vor und hilft auch Verspannungen zu lösen.

Jugador <3


Inhaltsangabe:
1. Vorraussetzungen von Mensch und Pferd
2. Ausrüstung und Umgebung
3. Vorbereitung und Ablauf einer Lektion
4. Zirkuslektionen

1. Der souveräne Umgang mit dem Pferd vom Boden aus ist eine Voraussetzung für das gute Gelingen von Zirkuslektionen. Es sollten also grundsätzliche Kommunikations-,Verständnis-, und Respektfragen geklärt sein.  (Dazu siehe auch das Thema: Bodenarbeit - Training Teil 4)

Sofern das Pferd schon an den Menschen gewöhnt ist und mit den Grundlagen der Bodenarbeit vertraut ist, kann man mit zirzensischen Lektionen beginnen. (Auch bei Pferden im Alter von 2 bis 3 Jahren - natürlich immer mit Rücksicht auf den Entwicklungsstand)

Die Pferderasse ist im Prinzip nicht entscheidend. Es gibt allerdings rassetypische Merkmale die für die eine oder andere Lektion besonders oder weniger geeignet sind.

2. Eure Ausrüstung sollte unter anderem feste Schuhe beinhalten. Es kann immer mal passieren, dass euer Vierbeiner euch aus Versehen auf die Füße tritt. Zu Beginn solltet Ihr außerdem Handschuhe tragen.

Die Gerte ist ein weiteres wichtiges Kommunikationswerkzeug. Sie dient als Verlängerung Eurer Arme und als Unterstützung von Signalen wie aufmuntern, animieren, begrenzen, richtungsweisend. Die Gerte sollte je nach Pferdelänge zwischen 80 und 120 cm lang sein.

Das Halfter sollte gut sitzen. Man kann auch ein Knotenhalfter benutzen, allerdings sind diese in Ihrer Wirkung geringfügig schärfer.

Der Strick sollte aus festem Gewebe sein und eine Länge von 3,5 bis 3,8 Meter haben. Als Haken empfiehlt sich ein sogenannter Bullsnap oder ein ähnlich massiver Verschluss. Ein qualitativ hochwertiger Strick hat natürlich seinen Preis, aber spart nicht am falschen Ende!

TIP: Die Trense erst anlegen wenn Ihr mit den Lektionen sicher in der Ausführung seit - das Pferdemaul ist empfindlich. 

Die Arbeitsumgebung ist bei jeglicher Arbeit mit dem Pferd entscheidend. Sorgt deshalb für eine ruhige und entspannte Atmosphäre in gewohnter Umgebung. Suchen Sie sich eine Zeit aus, in der Sie möglichst ungestört mit Ihrem Pferd arbeiten können.

TIP: Bei ungutem Gefühl oder Stress verschieben Sie das Training lieber! 

Je Besser die Trainingsbedingungen sind, desto leichter wird es sein eine gemeinsame Basis zu finden. Macht es euch und eurem Pferd immer so einfach wie möglich.

3. Bevor man mit einer Zirkuslektion beginnt, sollte man sich überlegen, was genau man machen will. Wie man am besten anfängt und wie man endet.

TIP: Lektionen in kleine Einzelschritte zerlegen! 

Es ist wichtig das die Anforderung für Mensch und Pferd so niedrig angesetzt ist, dass Ihr es ohne Probleme ausführen könnt. Schritt für Schritt steigern sobald der vorangegangene Schritt verstanden und gut umgesetzt wurde.

TIP: Nach jeder gut ausgeführten Übung (immer in Anbetracht des Leistungsstandes) loben und belohnen. Führt das Pferd die Übung deutlich schlechter als gewohnt aus, sollte die Belohnung wegfallen und die Übung wiederholt werden. - Führt es danach die Übung wieder zufriedenstellend aus wird es dafür umso reicher belohnt! 

Ganz wichtig ist - und das natürlich immer zu Beginn- das Aufwärmen. Mensch und Pferd müssen sich unbedingt vorher "aufwärmen". Damit ist natürlich unsere Muskulatur gemeint. Schaut euch nur mal einen Sportler an, der läuft auch keinen Marathon ohne sich vorher "warm zu laufen" und sich zu "dehnen".

Fangt am besten an euer Pferd zu führen und macht Hufschlagfiguren. Auch Rückwärtsrichten, Anhalten, still stehen und wieder folgen sind tolle abwechslungsreiche Übungen zum aufwärmen.  Wechselt dann in den Trab über und macht viele Übergänge in Trab- Schritt … -Schritt - Trab .. Etc

Vergesst dabei nicht die Seite/ Hand zu wechseln. Das ganze soll ja nicht langweilig und einseitig sein. Wenn Mensch und Pferd nun schön aufgewärmt sind sollte man noch ein paar Dehnübungen machen. Alle vier Pferdebeine dehnen (nach vorne weg und nach hinten), aber auch der Mensch kann sich jetzt noch kurz dehnen.

TIP: Haben Sie immer Leckereien wie Möhre, Apfel oder Bananen, je nachdem was Ihr Pferd gerne mag, zur Hand.

4. Jetzt sind Pferd und Mensch in der Verfassung mit dem Training los zu legen.
Im Folgenden werde ich euch ein paar Zirkuslektionen auflisten - Jugador und ich haben bisher noch nicht alle im Petto aber wir arbeiten stets daran :-D

a) Die Bergziege:

Voraussetzung für die Bergziege ist ruhiges stehenbleiben, Respekt (keine Angst) vor der Gerte und Kopfsenken.
Bei der Bergziege tritt das Pferd mit der Hinterhand weit an die Vorderhufe heran und damit unter den Schwerpunkt. Gleichzeitig senkt es seinen Hals und Kopf.

TIP: Anfangs den Schweif einflechten um ein verfangen mit der Gerte im Schweif zu vermeiden. 

Jetzt stellt euer Pferd - wenn möglich- so auf, dass die Vorderbeine parallel zueinander stehen. Sie stellen sich dann Ihrem Pferd zugewandt auf diejenige Seite auf welcher die Hinterhand  weiter nach hinten ausgestellt ist und touchieren mit der Gerte die Rückseite des Röhrbeins und geben gleichzeitig ein Stimmkommando z.B. "vor". Reagiert Ihr Pferd jetzt mit anheben des Beins dann Loben Sie überschwänglich - damit ist der erste Schritt geschafft!

TIP: Reagiert Ihr Pferd nicht -so können sie das Kommando verstärken - ein Muskelzucken ist auch eine Reaktion und sollte gelobt werden. Nach und nach wird daraus ein Anheben des Beines werden.

Wiederholen Sie diesen Trainingsschritt solange, bis Ihr Pferd seine Hinterbeine auf Ihr Kommando hin abwechselnd anhebt. Ist das Trainingsziel erreicht kommt der nächste Schritt. Ab jetzt wird nur noch gelobt, wenn das Pferd nach dem anheben der Hinterbeine seine Beine zur Vorhand hin absetzt.

TIP: Jeder cm zählt! 

Hat Ihr Pferd beide Hinterbeine ein Stück weit nach vorne gesetzt dann lösen Sie die Übung sofort auf, indem Sie es auffordern einen deutlichen Schritt nach vorne zu gehen. Loben Sie und starten die Übung nach ein paar Schritten von neuem.

Wenn Ihr Pferd nach einigen Trainingseinheiten seine Beine deutlich unter setzt dann folgt der nächste Trainingsschritt. Beginnen Sie jetzt tief vor den Vorderbeinen zu füttern, sodass Ihr Vierbeiner lernt den Kopf zu senken.

So lernt Ihr Pferd Schritt für Schritt den Weg zur Bergziege. Bis diese Übung perfekt ausgeführt werden kann, dauert es eine Weile, da sich die Muskulatur nur langsam an eine solche Dehnung gewöhnt.

TIP: Habt Geduld !!!

b) Die Verbeugung:

Voraussetzung für die Verbeugung ist ,dass die Hinterbeine möglichst weit nach hinten herausgestellt sind und Vorder-  und Hinterbeine möglichst breit stehen.

Bei der Verbeugung streckt das Pferd den Kopf zu Boden und senkt die Vorhand mit gestreckten Vorderbeinen rückwärts- abwärts bis die Nase den Boden hinter den Vorderhufen berührt.
Steht Ihr Pferd korrekt, fangen Sie an tief zu füttern.

Im nächsten Schritt reichen Sie das Leckerli von hinten durch die Vorderbeine hindurch, sodass Ihr Pferd seinen Kopf zwischen die Vorderbeine und nach hinten strecken muss. Mit der Zeit wird das Pferd, je weiter hinten wir das Leckerli geben , über seine Hinterbeine nach Rückwärts und abwärts schieben.

c) Das Kompliment:

Vorraussetzung ist die Verbeugung und gehorsames Rückwärtsrichten.

Beim Kompliment macht das Pferd wie bei der Verbeugung eine Rückwärts - abwärts- Bewegung und nimmt dabei ein Vorderbein mit nach hinten um das Gewicht mit dem Röhrbein zu stützen.
Die richtige Standposition ist sehr wichtig. Die Hinterbeine des Pferdes sollten parallel, möglichst breit und nicht zu weit unter dem Bauch stehen. Auch die Vorderbeine sollten nicht zu dicht beieinander stehen.

Nachdem Sie korrekt stehen touchieren Sie das Vorderbein Ihres Pferdes, dass nachher mit zurück genommen und als Stütze dienen soll. Jetzt muss es schnell gehen: Greifen sie das angehobene Bein und führen Sie wieder von hinten ein Leckerli zwischen die Vorderbeine und locken Sie Ihr Pferd rückwärts- abwärts. Meistens kommt Ihnen jetzt Ihr Pferd schon sehr entgegen und Sie müssen das angewinkelte Bein nur noch am Boden ablegen. Jetzt kräftig Loben! 

TIP: Bauen sie die Zeit in der das Pferd am Boden bleibt nach und nach aus! Danach arbeiten Sie an der Kopfhaltung! 

TIP: Üben Sie das Kompliment immer auf beiden Seiten, damit die Muskulatur beidseitig trainiert wird! 


Jugador und Trixie beim Üben des Kompliments

d) Das Knien:

Den Grundstein für das Knien haben wir mit dem Kompliment bereits gelegt. Der nächste Schritt auf der Zirzensischen Ausbildungsskala ist das Knien. Beim Knien winkelt das Pferd beide Vorderbeine an, um sich dann auf seinen Röhrbeinen nieder zu lassen. Das Knien können sie aus dem Kompliment heraus entwickeln.

Voraussetzung dafür sind das sichere Kompliment auf beiden Seiten und die Annahme der Touchierhilfe am Vorderbein. Die ausreichende Lastaufnahme der Hinterhand ist nicht zu vergessen!

Zur Erarbeitung üben Sie zunächst das das Kompliment auf beiden Seite in einer sehr kurzen Abfolge aufeinander. Jetzt lernen wir unserem Pferd eine fließende Hilfengebung die viel Zeit braucht. Durch das schnelle abwechseln des Kompliments von einer Seite zur anderen bieten sich viele Pferde schon an und zeigen erste Ansätze zum Knien. Sofort Loben!

Sobald Ihr Pferd die schnelle Abfolge der Touchierhilfe verstanden hat und weiterhin das Kompliment gut ausführt können Sie auf der guten Seite Ihres Pferdes- während es das Kommando zum Kompliment erhalten hat sofort das Kommando für die andere Seiten geben. Jetzt kann es sein, dass Ihr Pferd sich plötzlich hinkniet.

Loben Loben Loben!!! 

TIP: Bis des gewünschte Erfolg eintritt kann eine Zeit vergehen - wir reden hier von Monaten. Je Präziser Ihre Kommandos und Übungen für das Kompliment sind, desto leichter wird Ihr Pferd ins Knien übergehen. 

Für alle die bis hierher gelesen haben: Wenn Interesse besteht kann ich dazu auch gerne mal ein Video machen!

Weitere Zirkuslektionen: 

Ich könnte jetzt noch Seitenweise weiter schreiben, aber ich denke für den Einstieg ist das schon ausreichend. Die nächsten Übungen stelle ich euch nur Namentlich vor und wenn das Interesse besteht mache ich dazu gerne auch einen ausführlichen Post :-D

e) Das Liegen
f) Das Liegen bleiben 
g) Platz nehmen
h) Spanischer Schritt 
i) Der Spanische Gruß 
j) Beine Kreuzen
k) Apportieren
l) Jacke ausziehen
m) Flämmen und Gähnen
n) ja und nein sagen
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Ich wünsche allen viel Spaß beim ausprobieren…

Aus dem Wälzen das Liegen und liegen bleiben erarbeiten


Eure Trixie 





3 Kommentare:

  1. Schöner Beitrag :)
    Vielleicht willst du ja auch mal bei uns vorobeischauen? :D

    ramonaflowerpower.blogspot.de

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  2. Schöner Beitrag :)
    Vielleicht willst du ja auch mal bei uns vorobeischauen? :D

    ramonaflowerpower.blogspot.de

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  3. Danke ;-) ja gerne besuche ich deine Seite!

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